bieten eine wundervolle Gelegenheit, innerhalb eines überschaubaren Zeitraums wesentliche handwerkliche Fähigkeiten zu üben und wundervolle Geschenke zu machen, sei es an den üblichen Fest- und Feiertagen, sei es als Gastgeschenk für eine Einladung. Man kann seine eigenen gestalterischen Fähigkeiten entwickeln oder schon austoben, wertvolle Erfahrungen sammeln für das Machbare und das besser dann doch überhaupt gar nicht, nicht so oder anders Machbare, oder man verlässt sich auf bewährtes, wie es in einem wundervollen Band Matt Kenney, 52 Kästen in 52 Wochen. Stück für Stück zu besserem Design, dargestellt ist, der für jede Woche des Jahres ein neues Kästchen vorstellt.
Die kleinen Werkstücke sind darüberhinaus ein wundervoller Anlass, sich mit den handwerklichen Anforderungen der verschiedenen Möglichkeiten der Oberflächengestaltung auf einer durchaus begrenzten Fläche vertraut zu machen – oder eine bestimmte Variante für sich zu verwerfen: Einmal geübt, aber dann, bitte, niemals wieder.
Eine ausgesprochen praktische Variante mit hohem Nutzwert sind Kästchen für die in vielen Haushalten gerne genutzten Kosmetiktücher, die in recht unansehnlichen, billigen Faltschachteln verkauft werden.
Diese Faltschachteln sind völlig unbrauchbar, weil man nicht ein einzelnes Papiertüchlein entnehmen kann, ohne mit der zweiten Hand die Faltschachteln energisch festzuhalten.
Gewiß: die im Handel erhältlichen Umhüllungen aus nichtrostendem, häufig gebürstetem Blech bieten eine ausgesprochen hygienische Aufrüstung der Badezimmerausstattung, die allerdings nicht alle geschmacklichen Anforderungen für jeden Raum der Wohung erfüllt.
Es muss ja nicht gleich die güldene Variante sein, wie sie auf diesem Bild zu sehen ist:
Weil es keine zwingende gesetzliche Vorschrift oder sonstige Regel gibt für die umfassene Verwendung des rechten Winkels, gegen den schon Hundertwasser zu Felde gezogen ist. kann man es auch einmal mit einem rechtwinkligen Pyramidenstumpf versuchen, der mit einem Schiebedeckel verschlossen ist – selbstverständlich mit passender Öffnung, damit man die Kosmetiktücher auch einhändig (!) entnehmen kann.
Mangels rechter Winkel ist das Zusammenfügen der vier Seitenteile eine gewisse Herausforderung: die einfache Gehrung reicht nicht aus, weil die Abweichung der Seitenwände aus der Senkrechten eine zusätzliche Gehrung verlangt. Der Schnitt ist also ein Doppelgehrungs- oder „Schifterschnitt“, das nackte Grauen für jeden Lehrling.
Bisher kaum zufriedenstellend zu lösen war die Aufgabe, auch die Nuten für den Boden und den Schiebedeckel „schräg“, nämlich außerhalb der Lotrechten auf die Seitenteile, zu fräsen oder zu hobeln. In professionellen Fräsmaschinen kann der Schreinermeister die Achse des Fräskopfes aus der Senkrechten verstellen; dem Laien und Hobbyhandwerker stand diese Möglichkeit für seine Oberfräse im Frästisch bisher nicht zur Verfügung. Ein bekannter Versender von Werkzeugen bietet seit etwa Anfang 2018 eine besondere Frästischplatte an, bei der man die Aufhängung des Antriebs aus der Senkrechten verstellen kann. Dieser begrüßenswerte technische Fortschritt hat allerdings seinen Preis: dieses Wunderwerk der Feinmechanig kann selbstverständlich nicht mit der schon vorhandenen Oberfräse betrieben werden, ein gesonderter Fräsmotor muss zusätzlich angeschafft werden. Ein etwas hoher materieller Aufwand für einen Komfort, der vermutlich doch nicht täglich genutzt wird.